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Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von picass - 02.02.2025, 10:15:33 CET
Zur ganzen Wahrheit bei der zuletzt vorgestellten Art der Entlötung gehört noch, dass nach der Nutzung des Entlötgerätes eine Nacharbeit fällig wird. In aller Regel sind keineswegs alle Pinne frei beweglich. Je nach vorigem Aufwand kleben ein Drittel bis zur Hälfte der Beinchen doch noch fest. Das liegt überwiegend daran, dass die Via's wirklich sehr eng sind und zumindest "oben" - also auf der Bestückungseite - auch die ganze Breite der IC-Beinchen auf dem Lötauge aufliegt. Da verbleibt dann eine winzige Menge an Lötzinn und hält das Beinchen noch fest.
Zu dieser "in-aller-Regel" gehört aber auch, dass sich diese überwiegend leichten Klebungen leicht lösen lassen. Dazu nehme ich einen kleinen Schraubendreher und kontrolliere jedes einzelne Beinchen von unten auf Beweglichkeit. Man merkt sofort, ob das wirklich frei ist. Falls nicht, reicht ein sanfter Druck in passender Richtung, um das Beinchen "frei zu sprengen". Wenn als Beispiel 6 Pinne kleben sollten, kann bis auf einen diese Klebung beseitigt werden und die 5 Pinne sind dann frei. Bei dem einen Pin reicht eine optische Kontrolle, um zu erkennen, warum es noch hakt. Die Nacharbeit dann entweder mit dem noch heißen Entlötkolben oder mit Entlötlitze. Beim letztendlichen Raus-Hebeln des ICs nochmal Obacht: leichte und kontrollierte Gewalt ist in Ordnung, mit leichtem Ruck lassen sich letzte Kleber beseitigen. Wenn es aber erkennbar klemmt, dann lieber keinen Kraft-Angriff einsetzen.

Diese Kontrolle der Freigängigkeit der Beinchen ist eminend wichtig, will man Abrisse vermeiden. Was jetzt aber nach kompliziertem und zeitaufwendigem Prozedere klingt, geht in Wirklichkeit sehr, sehr fix vonstatten. Man tut sich ja nur selbst einen Gefallen, wenn man eine handwerkliche Arbeit auch sauber zu Ende führt. Und wie immer im Handwerk gilt: Übung und Erfahrung und schon ist eine Arbeit auch fix fertig.
Grüße, picass
#2
avatar_Peter
Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von Peter - 31.01.2025, 19:01:20 CET
Hört sich ja alles gut an. Mal überlegen ob sich eine Entlötstation lohnt.
#3
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Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von picass - 31.01.2025, 17:58:34 CET
Nachdem u.a. Volker seine Super-Entlötanlagen vorstellte, möchte ich nicht zurück stehen und zeige die Meine: gaaaaaanz tief hinten im Regal und seit – gröbst geschätzt – 30 bis 40 Jahren nicht mehr benutzt schlummerte diese komplette Entlöt-Einheit, bestehend aus Entlöt-Absaug-Spitze und dazu gehöriger Pumpe mit Motor. Is klar, so Kleinigkeiten wie Netzteil und Fußschalter für die Pumpe auch noch. Is ebenso klar: das war kein Fertig-Produkt, sondern – wie damals für meine Elektronikbasteleien üblich – ohne jedweden Aufwand an Gehäusen oder betriebssicher verlegten Bauteilen und Kabeln. Nackte Funktion: die Komponenten wurden mit Draht an einem Holzklotz befestigt. Die Lötspitze war angerostet, die Aufnahmekammer für Lötzinn reichlich gefüllt, Kabel abgerissen, ein fetter Elko baumelte an einem Beinchen in der Luft rum, aber lass ma: nach entsprechenden Eingriffen nahm die Anlage sofort und klaglos ihren Dienst auf.

Lötkolben und Pumpe stammen ersichtlich von der Firma ELV, die das komplett, aber auch in Einzelteilen anbot. Der Kolben wird ganz schlicht wie auch mein Weller mit ungeregeltem Gleichtsrom in Höhe von 24 Volt betrieben und hat 50 Watt.

Beim ersten Anlauf wurde an einer IC-Beinchen-Reihe noch beidseitig angegriffen: auf einer Seite der Saugkolben, auf der anderen zur Sicherheit noch ein normaler Lötkolben. Ging so prima, dass ich bei der zweiten B-Seite auf den Lötkolben verzichtete und nur saug-lötete. Da hatte ich aber vorsorglich vorher jedem Pin von unten einen kleinen Tropfen an frischem Lötzinn gegönnt, was ja sehr fix geht und anschließend für besten Wärmeübergang sorgt. Der eigentliche Entlötvorgang ging erschütternd einfach: die Entlötspitze auf ein Pin setzen, aber so, dass man noch etwas sehen kann, nämlich, dass das Lötzinn wirklich auch flüssig wird. Dann eine Gedenksekunde warten, um sicher zu gehen, dass die Hitze wirklich auch ,,oben" angekommen ist und dann saugen, dabei mit  kreisförmigen Bewegungen das Beinchen lockern. Das klappte derart prima, dass nur an einem Beinchen eine Wiederholung notwendig wurde. Anschließend konnte das IC an allen Beinchen ,,befreit" werden, wobei dann an wenigen Stellen mit leichtester Kraft und einem kleinen Schraubendreher nach geholfen wurde. Dann kam das IC raus und nirgendwo fehlte ein Lötpad und es gab auch keine abgerissene Leiterbahn.
Das IC und sein voriger Platz wurden für die Fotos nicht gereinigt, alles im Auslötzustand. Den Zeitaufwand würde ich auf gering ansetzen. Über den  Gesundheitszustand des ICs nachher werde ich nicht spekulieren. Ganz sicher ist, dass dieser nur durch die eigene Ungeduld, rsp. ein dicht getacktetes Entlöten beeinflusst wird. Legt man kurze Pausen ein und befühlt mal das IC auf Hitze, kann man sicher sein, dass dies keinen Schaden nimmt, zumal das heiße Lötzinn ja sofort entfernt und mit ihm der Großteil der Hitze weg geführt wird.

Was diese beiden Gerätschaften – Kolben und Pumpe mit Motor - mal gekostet hatten, kann ich nicht memorieren, ist aber auch irrelevant. Ganz sicher nur einen Bruchteil der oben genannten Werte. Dass diese optisch ,,pfui bäh", aber technisch feine Anlage solange im Verborgenen lag, zeigt natürlich, dass ich dafür einfach kaum eine Verwendung hatte. Aber fein ist sie schon. Zusammen mit der Spritznadel-Methode ist da ein wirkmächtiges Instrumentarium zum Entlöten von ICs gegeben. Gute Technik, auch wenn sie nicht so aussieht.
Grüße, picass
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#4
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Projekte und Eigenbau / Aw: elektrisch verschließbaes ...
Letzter Beitrag von picass - 31.01.2025, 17:45:57 CET
Sehr herzlichen Dank, Cobra, vielleicht komme ich tatsächlich auf dein freundliches Angebot zurück. Zunächst hatte ich im Inet was entdeckt: da bietet ein deut. Anbieter ein sicherlich-China-Produkt für sage u schreibe 17 € an! Ein Lüftungsgitter mit elektrisch verstellbaren Jalousienen. Meiner Frau wird das Ding wohl wegen seiner Abmessungen zu groß sein. Werde ich wahrscheinlich schon allein testhalber mal kaufen, nur um zu sehen, wie man so was umsetzen kann. Nach weiterem Stöbern wäre ein andere Lösung aber noch besser: vom Toilettenraum führt ein Entlüftungsschacht diretissima hoch aufs Dach und in einen dort oben montierten Ablüfter.
Der Wind, der ist auch hier das Prob. Leider bläst der häufig so, dass es die eiskalte Luft von oben runter drückt und der ganze Raum unten ausgekühlt wird. Also wäre es am besten, gleich oben auf dem Dach in dem Rohr eine Klappe anzubringen, welche mit einer knapp 90° Grad Drehung öffnet oder schließt. Wegen der Maße und überhaupt müsste ich dafür aber aufs Dach. Dazu habe ich bei dem schlechten, also kalten und vor allem nassen Wetter im Moment so recht keinen Bock. Und demnächst bin ich eh in Urlaub. Es wird also dauern, bis ich da praktisch was umzusetzen versuche. Aber die Vorüberlegungen und ggf. Vorbereitungen werden schon angegangen.
Grüße, picass
#5
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Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von vloki - 31.01.2025, 10:09:26 CET
Ich habe hier ja beides, Entlötpistole und Heißluft von Edsyn.

Die Löcher richtig frei zu bekommen, wenn die Beinchen noch drin stecken,ist eine ziemliche Frickelei.
Der erzeugte Unterdruck der Entlötpistole sollte dafür deutlich höher sein.

Zudem muss das Teil ziemlich hieß sein. So heiß, dass man aufpassen muss, die Platine nicht zu beschädigen.
#6
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Projekte und Eigenbau / Aw: elektrisch verschließbaes ...
Letzter Beitrag von ^Cobra - 30.01.2025, 19:07:24 CET
Also bei meinen Lüftern sind , vom Hersteller bereits dünne Plexiglas Platten drin. Diese sind so eingebaut das wenn Wind sie rein drückt es abdichtet. Einzigster Nachteil: wenn der Wind oft die Richtung ändert hämmert es etwas. Sprich man hört es wenn man im Raum ist oder die Tür offen steht.

Zu deiner 'eigenbau' Angelegenheit: vermutlich würde ich was in freecad konstruieren und mit den 3d Drucker ausdrucken. Zumindest als Prototyp.

Wenn du mir etwas mehr Infos gibst (Maße, handskizze usw) kann ich dir da gerne was vorbereiten.
#7
avatar_Peter
Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von Peter - 30.01.2025, 14:47:22 CET
Ja das Lötzinn verteilt sich auf dem Tisch oder der Platine.
Die sauberste Lösung ist wohl sowas: https://tbk-onlineshop.de/produkt/loetkolben/hakko-fr-301-20-entloetpistole/
Ich werde mal ein Video von dem entlöten machen. Mal schauen ob ich es hin bekomme.
#8
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Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von vloki - 30.01.2025, 14:35:45 CET
Da frag ich mich doch jetzt tatsächlich, warum hier so was rumsteht,
https://www.edsyn.com/product/DT/ZD500DX.html

wenn es doch damit fast einfacher geht
https://www.edsyn.com/product/1036.html

Na ja, mit der Puste fliegt halt das Lötzinn durch die Gegend ;-)
#9
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Elektronik allgemein / Aw: Entlöten von ICs
Letzter Beitrag von vloki - 30.01.2025, 14:23:34 CET
Zitat von: picass in 30.01.2025, 12:01:06 CETDass der Luftstrom aus einem Heißluft-Lötkolben derart kräftig ist ...

Hey, das muss ich auch gleich mal ausprobieren. Zumindest zum Säubern der Löcher.

Zum auslöten selbst, habe ich glücklicherweise so was ;-)

https://docs.rs-online.com/f7be/0900766b8032152d.pdf

Zange (Pinzette) mit Einsätzen bis zu 40mm Breite (DIP32)
#10
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Projekte und Eigenbau / elektrisch verschließbaes Lüft...
Letzter Beitrag von picass - 30.01.2025, 12:11:16 CET
Gleich für mehrere Anwendungen suche ich schon länger nach einem Lüftungs-Gitter, rsp. -Klappe, das/die sich elektrisch öffnen und schließen lässt. Da wäre z.B. eine kleine, rechteckige Abluftöffnung zur Be-Entlüftung eines Toilettenraumes. Da bläst im Winter häufig je nach Windrichtung von oben, also vom Dach runter ein eklig kalter Luftstrom in den T-Raum hinein. Ein elektr. verstellbarer Verschluss könnte das verhindern. Der Verschluss selbst sollte optisch ansehbar und keine oppulenten Ausmaße haben. Ähnliche Anwendung wäre die Entfeuchtungs-Anlage im Keller meines alten Hauses. Auch dort sollten die Öffnungen elektrisch verschließbar sein.
Mir geht es vor allem um die Ausführung der Mechanik, also wie die Lamellen zu bewegen sind und wie ein kleiner Elektronantrieb auszuführen wäre. Ist also überwiegend ein mechanisches Problem und somit für mich eine Herausforderung. Fertige Systeme sind häufig schlicht zu groß und meistens schweineteuer. Vielleicht geht es ja auch mit einfachen Mitteln. Über Anregungen würde ich mich freuen. Ach ja, zum Schluss kommt natürlich noch was micro-computer-Technisches dazu, aber das wirklich erst später.
Grüße, picass