Interessantes Phänomen am Rande

Begonnen von picass, 11.05.2023, 13:05:00 CEST

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

picass

Hatte heute den Digi-Oszi im Einsatz und mich mal wieder - wie früher auch schon - über ein aus meiner Sicht interessantes Phänomen gewundert:
Wenn der Oszi eingeschaltet ist, auch eine Verbindung über sein Messkabel zu einer Versuchsschaltung besteht, und die Spitze meines Lötkolbens das freie Ende des Lötdrahtes berührt, dann leuchtet beim Oszi die Trigger-Anzeige auf. Das funktioniert wiederholbar, nicht immer, aber fast immer.

Eine galvanische Verbindung kann nicht bestehen: der Lötkolben - ein altehrwürdiger Weller TCP24 - hängt an einem Trafo, ist also vom 230 V-Netz getrennt und die Spule des Lötzinns stand zwar heuer direkt auf dem Messkabel, aber dort gab es keine Verbindung. Und sowieso klappt das auch, wenn die Zinnspule anders steht.

Da kann ich mir so recht keinen Reim drauf machen. Ist nicht wichtig, nur was am Rande, aber interessant finde ich das schon.
Grüße, picass

^Cobra

Also die Masse vom ozi ist schonmal mit dem nullleiter verbunden. Dieser ist mit dem nullleiter des Netzteil vom Lötkolben verbunden. 
Durch die Regelung der Heizung über pwm o. Ä. Lädt sich die Spitze des kolben statisch auf. Diese entlädt sich bei berührung von metallischen und das merkt der ozi da die offene messpitze wie eine Antenne ist. 

So würde ich es mir erklären 

Bin aber gespannt was es noch sein könnte 

picass

Die Verbindung Messspitze des Oszis mit Nullleiter habe ich gerade überprüft: die ist gegeben.
Aber PWM.....,  >:D , da überschätzt du meinen heiß geliebten, sehr alt-ehrwürdigen Weller-Lötkolben, rsp. dessen Regelung. Nix, da gibts nichts zu regeln. Um Geld zu sparen hatte ich dunnemals keine komplete Lötstation gekauft, sondern lediglich den Lötkolben selbst. Dann ein stinknormaler 24-Volt-Trafo, den Kolben da dran und fettich! Ach ja, ein Kunststoffgehäuse, Schmelz-Sicherungen, ein Schalter und ein Lämpchen, aber das wars.
Die Elektrostatik (ES) ..., das ist 'n weites Feld. Gehe allerdins davon aus, das bei Stillsitzen auf meinem Arbeitshocker und gelegentlichem Greifen in die Steckdose - ähm, nur den Nullleiter berühren, das mache ich durchaus häufiger, bevor empfindliche Komponenten angefasst werden - da wenig entstehen kann.

Es gibt inzwischen ein weiteres, bestätigendes Phänomen. Beim Bemühen, eventuelle Verbindungen aufzudecken, hatte ich erst ein Voltmeter, dann ein Ohmmeter, dann ein Milliohmmeter bemüht. Und letzteres - der Klassiker "Hameg HM 8014" - ist mit einem Piepser ausgestattet, welcher akustische Kurz-Infos über eine bestehende ohmsche Verbindung ausgibt. Im "höchsten" Messbereich - bis 20 kOhm - gibt der Piepser ein kurzes Knacken aus, sobald eine Messspitze an der Lötkolbenspitze liegt und die andere MS an den Bügel des Nullleiters in der Steckdosenleiste getippt wird. Das könnte man bei einem Tippen natürlich der ES zuweisen. Jedoch knackt es auch, wenn man schnell hinter einander und häufig tippt. Eigentlich müsste sich die ES da längst abgebaut haben. Hm...., aber da ist was.. Diese Elektrizität! Da steckste nicht drin!
Grüße, picass