PICkit3 Interfacing / der richtige Anschluss

Begonnen von picass, 12.11.2022, 16:43:19 CET

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picass

@misax
In einem anderen Forum hatte ich Fragen von dir zum Anschluss des PICkit3 Programmers an seinem Interface-Connector gesehen. Du hattest dich da für Einzelheiten der Beschaltung der fünf Verbindungen interessiert.

Laut dem User Guide für diesen Programmer braucht eigentlich nichts an die fünf Verbindungsleitungen angeschlossen werden. Weder irgendwas von irgendeiner Leitung nach Plus, noch irgendwas nach GND und auch nicht in eine Leitung, etwa ein Widerstand. Es gibt nur eine Empfehlung, den VPP/MCLR-Anschluss – das ist sein Anschluss Nummer 1, also der mit der Pfeilmarkierung – mit einem Widerstand zwischen 4,7 kO bis 10 kO (im Zweifelsfall 10 kO) nach Plus zu legen. Das ist aber ausdrücklich nur eine Empfehlung.

Eigentlich wichtig in dieser Anleitung sind die Hinweise, was alles nicht angeschlossen werden sollte. Das ist den Symbolen in dem Auszug aus der Anleitung, Seite 23, zu entnehmen. Also eben keinerlei Widerstände, schon gar keine Kondensatoren, keine Dioden. Und – wie schon erwähnt – auch Widerstände in der Leitung, die etwa ,,Strom bremsen" und/oder eine ,,Schutzwirkung" haben sollen, haben da nichts zu suchen.

Im Kürzest-Format: Alles weg! Nichts als die nackten Leitungen!

Selbst habe ich gerade mal mit meinem Digi-Oszi in die Leitungen geschaut. Die Signale sehen teils nicht gerade sauber aus, das könnte aber auch daran liegen, dass ich mir mit einer zusätzlichen Synchronisierung speziell durch diese Signale keine Arbeit gemacht hatte und mir das Protokoll nicht bekannt ist. Und gettz: Die Datenübertragung ist nicht wirklich kritisch. In fast allen meiner Schaltungen sind die PICs eingelötet und brauchen für die Programmierung in diesem Zustand halt extra Programmier-Adapter. Und die PICs haben dann manchmal schon eine externe Beschaltung an einem Programmierpin. So aktuell z.b. am Pin Port A0 des PIC14F18K22. Dieser A0-Pin führt bei der Programmierung das PGD-Signal. Da werden also die Daten rüber geschoben. Im genanten Beispiel wird dieser Pin aber auch benutzt, um für den Analog-Wandler die untere Grenze des abzutastenden Bereiches festzulegen. Da liegt ein Spannungsteiler (ST) mit 10 kO gegen Plus und 2,5 kO gegen GND dran.
Im Oszi-Bild kann ich keine Beeinflussung, rsp. Änderung des Daten-Signals sehen. Auch habe ich schon dermaßen oft diese Art der Programmierung- wohlgemerkt mit dieser ST-Beschaltung – vorgenommen, und noch nie eine Störung festgestellt, dass nach meiner Einschätzung die Übertragung nicht besonders empfindlich ist. Am besten bleibt aber wohl, schlicht nicht Zusätzliches an den Leitungen zu haben.

Wenn es noch eines Hinweises bedürfte, wie sich Microchip ein gutes Interface vorstellt, dann hilft ein Blick auf deren Entwicklungsumgebung, bestehend aus einem PICkit3 und dem ,,PICkit Low Pin Count Demo" Board (PLPCD). Diese Kombi ist die offizielle und von Microchip entwickelte Plattform. War, muss man leider korrigieren, denn das tolle Board mit dem langen Namen ist abgekündigt. Was nun sitzt an den fünf Leitungen auf dem PLPCD-Board? NICHTS, nicht mal der empfohlene 10 kO Widerstand. Also, misax , reiße alles, was bislang dran oder drin ist an/in den Leitungen deiner Connection raus und gut isses.

Wichtig ist aber, dass man eine externe Stromquelle an seine Schaltung, in welcher der PIC sitzt, anschließt, weil das PICkit3 selbst nur 30 mA aufbringen kann. Das ist in aller Regel zu wenig, eine zusätzliche Stromquelle ist quasi unerlässlich. Selbst habe ich nach unguten  Konzentrations-Schwächen sämtliche solcher Boards mit 5-V-Festspannungsreglern versehen. Das bringt es.
Grüße, picass

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