Anfänger mit Problemen beim PIC16F884

Begonnen von misax, 31.10.2022, 16:45:25 CET

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misax

hallo;
ich bin Neuling in der Programmierung mit PIC-Prozessoren und habe ein seltsames Problem.
Ich habe einen PIC16F884 mit PICKIT3 verbunden und versuche, ein einfaches Blinkprogramm an RA1 zum Laufen zu bringen.
Ich habe das Phänomen, dass ich das Programm manchmal laden kann, manchmal nicht; manchmal leuchtet die LED, wenn ich den Prozessor berühre.
Ich habe schon eine fruchtlose Diskussion unter
https://www.mikrocontroller.net/topic/545195#new
und wurde von dort freundlicherweise auf dieses Forum aufmerksam gemacht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit dem PIC16F884 und kann mir vielleicht weiterhelfen ?
Vielen Dank

Peter

Hallo
Also die Grundbeschaltung ist folgende.
Das PicKit schliesst du direkt an den Pins des Controllers an.
Das sind glaube ich 5 Stück. Plus, Minus, MCLR, PGC und PGD.
Wenn das Programm nun übertragen wurde muss der Controller wie folgt beschaltet
werden.
Plus Minus und MCLR Pin über 10K Widerstand an Plus ran.
Nun sollte er laufen wenn der interne Takt benutzt wird.
Am besten eine externe Stromquelle benutzen und dabei das PicKit abziehen.
Probiere das mal aus und berichte. Wenn es nicht läuft dann liegt es am Programm selber.
Dann mal das Programm hochladen.

mfg Peter.

misax

danke jetzt weiss ich: Low Voltage Programming muss deaktiviert werden.
Wird dieses Forum eigentlich täglich besucht ?
Ich werde noch mehr Fragen haben...

Peter

Das ist doch gut wenn es nun läuft.
Ja klar wird das Forum täglich besucht. Dafür ist es ja da.

picass

#4
Hallo ,,misax" und auch von mir:  willkommen im Forum.

Habe in das andere Forum rüber geschaut und einen Blick in deine Freds geworfen. Du beginnst also, mit PICKit3 und Basic dich in die PIC-Grundlagen einzuarbeiten. Zu Basic kann ich dir nichts sagen, aber andere hier können das. Selbst programmiere ich in Assembler und mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Gebiet der Hardware (HW). Bei der Gelegenheit: du könntest auch mal kurz was zu deinem Engagement sagen, z.B., welches Ziel du anstrebst: reines Programmieren-Lernen oder hast du - auch – eine oder mehrere Arbeiten mit HW im Blick?

Da du dich selbst als Anfänger outest, drängt sich natürlich für andere die Versuchung auf, dir irgendwelche Tips geben zu wollen. Ist bei mir jetzt nicht anders und da fange ich auch mal gleich ebenso hart wie herzlich an: ,,Keep it simple, stupid". Ist keine Beleidung, der Spruch stammt ja auch nicht von mir... ich nehme mal an, du kennst ihn. Will sagen: gerade am Anfang – wo es an jeder Ecke klemmen wird - , sollte man sich das Micro-Prozessor-Leben so einfach wie möglich halten.

Nachfolgendes sind persönliche Tipps, andere könnten Anderes sagen.Du hast dir gleich so ein Riesenteil mit vielen Pinnen und zahllosen Funktionsblöcken ausgesucht. Ein ,,kleinerer" PIC ist aus meiner Sicht für den Anfang besser, gerade weil er von allem weniger hat. Selbst bin ich mit dem PIC16F84 ,,groß" geworden, heuer ist es so was wie der Nachfolger, ein PIC18F14K22. Der hat 18 Pinne und schon einen Haufen an Funktionsblöcken intus, ist aber noch gut überschaubar und zählt bei Microchip zu den 8-bit-Midrange-Controllern. Diesen Typ zusammen mit dem PICkit3, den ich auch habe, und einem einfachen Experimentier-Board (EB), das wäre aus meiner Sicht ein gutes Einsteiger-Equippment. Als EB dient mir ein mal von Microchip vertriebenes Board für die DIL-Versionen von den kleinsten PICs bis hin zu dem zuletzt genannten, das hat den sperrigen Namen: ,,PICkit Low Pin Count Demo Board", siehe Bild. Leider wird das nicht mehr vertrieben und ist nach einer heutigen Suche im Inet auch kaum mehr zu finden. Nur ein Angebot hatte ich noch entdeckt: für 959 Rupien aus Indien via Amazon!

Von Steckbrett-Manövern im µC-Bereich halte ich gar nichts. Die vielen Kontakte sind viel zu unsicher, es gibt Störkapazitäten ohne Ende, die Leitungen sind viel zu lang und – nicht zu vergessen – es geht in vielen Fällen um Hochfrequenz, angefangen beim externen Oszillator. Dein erstes Bild mit deinem Versuchsaufbau zeigt das bilderbuchhaft: vieeeeeeeel zu lange und vor allem völlig unnötige Leitungen, kreuz und quer. Das ist nicht nur am Anfang Gift. Kenne ich von eigenen Schaltungen: man fasst auf einen scheinbar unverdächtigen Teil der Bauteile, und plötzlich rührt sich ein Eigenleben, das man wirklich nicht haben will.

Dazu gleich noch ,ne Anregung, ist aber auch Ansichtssache: du betreibst deinen PIC mit seiner Standardfrequenz von 4 MHz. Wenn der dann in dieser Hochfrequenz irrsinnig intern zu arbeiten beginnt, gibst du dir viel Mühe, den am Ausgang runter zu bremsen, um überhaupt eine Chance zu haben, was Sinnvolles sehen zu können. Selbst betreibe ich meine Schaltungs-Entwicklungen für Steuerungen mit dem hundersten Teil, also mit 31,5 kHz. Und das muss ich auch noch heftigst runter bremsen, damit die Steuerung sinnvoll arbeiten kann. Wenn du also schon mit deinem Brettboard-System arbeitest, nutze lieber eine niedrige Frequenz.

Als Experimentierplatine (EP) würde sich für dich ja evtl. auch was Niedliches anbieten, also ein kleines Board, welches im Wesentlichen nur den PIC und ein paar LEDs hat und – ach ja – den allseits beliebten Taster. Vielleicht wirst du ja auch hier fündig. Die genannte EP hatte für mich noch einen Riesen-Vorteil. Als Beigabe gab es von Microchip einen Crash-Kurs mit 13 Lektionen, mit dem man vom üblichen ersten Prog, dem weltberühmten ,,Hello world" bis hin zu Interrupts und Tabellen die inneren Funktionen eines PICs kennen lernen konnte. Da gab es komplette und fertige und funktionierende (!) Programme auf CD mit. Die waren auch jeweils gleich in zwei Prog-Sprachen ausgeführt: Assembler und C. Da die Programme aber gut kommentiert waren – es gab jeweils eine voran gestellte Einführung/ Bescheibung - , waren die auch für Anfänger vergleichsweise gut verständlich. Die haben mir sehr bei meinem Einstieg geholfen. Könnte auch was für dich sein, alles was gut ist, kann helfen.
Noch ,ne Frage: Kannst du löten?
Grüße, picass

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