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#21
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von picass - 14.12.2024, 10:29:42 CET
Zitat von: pic18 in 13.12.2024, 20:29:56 CETDie Verbindung zum Board - oder kannst Du den Fühler nicht auslesen?

Danke, pic18, für dein Engagement. Du bist ja echt ein treuer Forenfreund!

Bei allen drei Boards lässt sich wiederholt und immer ein superkleines Testprogramm ausführen, welches die auf dem µC-Board serienmäßig installierte LED zum Blinken bringt. Also funktioniert die IDE von "Thonny", die Verbindung vom PC zum Controller und auch der RP2040 selbst prima. Das ist beliebig oft ausführbar und da gibt es auch keinerlei Ausnahmen. Sobald aber eines der Progs zum Auslesen des Bosch-Sensors aufgerufen wird, geht seit gestern nur noch die bekannte große rote Lampe an.

Aufgrund deiner Einstellung des PDFs für den BME280 habe ich mir gerade eben die Winzig-Platine angeschaut, welche sowohl den Sensor, als auch diverse R's und C's als auch die Anschlüsse enthält. In allen Einzelheiten entspricht die vorgefundene Bestückung exakt der Bosch-Vorgabe aus dem Datenblatt. Die R's haben je 10 kO, das liegt zwar am Rande, aber insgesamt noch genau im vorgegebenen Wertebereich. Bosch hat solche mit 4,7 kO eingezeichnet, aber fundamentales Versagen nach erstem längeren und wiederholtem Funktionieren muss andere Ursachen haben. Es braucht halt Treiber, Bibliotheken und das eigentliche Prog. Und das muss alles exkat zueinander passen und das dann auch noch zu den "sonstigen" Umständen wie Prog-Sprache, µC-Typ und natürlich der individuellen Verkabelung der Anschlüsse. Und der V-Spannung und was weiß ich noch was. Wahrscheinlich liegt der Hund bei Letzterem begraben. :-\
Diese Beschaltung entspricht auch der Vorgabe aus dem Datenblatt für die  I²C-Beschaltung. Diejenige für SPI ist anders. Danke nochmal für deine Teilhabe.
Grüße, picass
sensor1.jpgsensor2.jpg

#22
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von pic18 - 13.12.2024, 20:29:56 CET
Was funktioniert denn nicht? Die Verbindung zum Board - oder kannst Du den Fühler nicht auslesen?

Beim Fühler musst Du mal nachschauen, ob da Pull-Up Widerstände vorhanden sind. Der eigentliche Fühler benötigt bei I2C Beschaltung, was Du hier anscheinend hast, eine Verbindung von Pin6 VDDIO nach Pin2 CSB, sowie jeweils Pull-Up Widerstände  von VDDIO nach Pin3 SDI und Pin4 SCK. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob Du noch Pin 5 SDO für die Slave-Adresse Bit 0 noch beschalten musst.
Das ganze kannst Du hier im Datenblatt nachlesen.

https://www.bosch-sensortec.com/media/boschsensortec/downloads/datasheets/bst-bme280-ds002.pdf
#23
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von picass - 13.12.2024, 19:17:15 CET
Das Chaos nimmt seinen Lauf! Gestern funktinierte Board1, aber Board2 u 3 nicht. Heute funktionierte Board1 nicht, B2 ja, B3 nicht. Gerade eben funktinierte - Überraschung - kein einziges B.! Die Komplett-Install eines orig Paketes von Adafruit scheiterte krachend, auch der Versuch, die Unterschiede von CuircutPython [Adafruit] zu MicroPython zu eliminieren, half nichts. Wie war das noch? Einfach, eben auch für "Kids" geeignet? Voll der Brüller! >:(
Grüße, picass
#24
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von picass - 13.12.2024, 12:11:31 CET
Der Start in das Lernen von MicroPython (MP) war ja fulminant, die vorige Horrorformel ließ sich in einer halben Stunde berechnen. Aber nun stecke ich seit einer Woche in Basics fest..., man glaubt es kaum. Als Zweites (nach der Formel) wurde versucht, Sensoren und Displays in Betrieb zu nehmen. Dazu gab es vermeintlich gute Beispiele in diversen Sonderheften des Heise-Verlages und auch ein Leerbuch "Raspberry Pi für Kids" wurde angeschafft. Aber alle Versprechungen über das vermeintlich leichte Einsteigen entpuppen sich schnell als Luftnummern. Ja, einige ganz wenige super-einfache Beispiele lassen sich tatsächlich in die Tat umsetzen, aber dann..., dann geht das Scheitern, rsp. das unerwartete Abplagen los. So hatte ich einen Raspi Pi Pico (Pico) nach einigem Bemühen dazu bringen können, den Bosch-Sensor BME280 auszulesen. Der generiert Aussagen über Temp, Luftdruck und Luftfeuchte. Aber schon da hakte es, weil der passende Treiber doch nicht auffindbar war und ein "Ähnlicher" genutzt werden musste. Na gut, das funkte. Also dann wacker weiter mit einfachen LCD-Anzeigen. Da ging gar nichts, dazu später. Aus diversen Gründen also zurück zum BME280 und den zwei weiteren Picos, welche in der Kiste schlummerten. Nichts leichter, als das Vorige dort zu wiederholen. Dachte ich und das war vor einer Woche. Unter exakt den identischen Bedingungen werden die drei - siehe Bild - µC's im Steckbrett betrieben - is klar, nacheinander - , aber während die erste Schaltung übers Inet noch den Ähnlichen fand, wollten die beiden Nachfolger schlicht nichts Passendes finden! Und bei Github ist ein solches Durcheinander und jeder scheint da irgendwas einzustellen und ganz schnell findet sich in der Spreu keinerlei Weizen. Jeder prumelt da an einer extra-Sonderlösung rum und die Basics sind nicht zu finden oder erst gar nicht vorhanden.

Ganz arg ist das bei den LCD-Displays, dieser komplett neu vor 14 Tagen eingeführten Raketen-Technik! Nicht zu fassen, was für ein Durcheinander da herrscht. Da blicke ich schlicht nicht durch und alles hängt. Entgegen den rosa-roten Versprechungen verläuft Vieles schlicht im Sand. Man könnte ja auf die Idee kommen, sich wegen der Basics an einen anerkannten Fachmann zu wenden, in diesem Fall an Adafruit.com in den USA. Von dort liefern zu lassen, ist allerdings recht teuer. Also schaut man auf deren Lieferpartner-Firmen in D, von denen es mindestens 5 gibt und hofft, die Adafruit-Produkte dort kaufen zu können. Nix! Zumindest bei einfachen LCDs betreiben die ihre eigenen Wässer'chen. Und Adafruit selbst schreibt auf der eigenen Homepage, dass die wunderbaren Beispiele (Treiber,Micro-Progs) zu ihren Produkten nicht/nicht unbedingt auf ähnlichen Produkten laufen würden. Tolle Wurst, Ende Gelände.

Es kommt hinzu, dass NIEMAND in den vermeindlichen Einstiegs-Hilfen es geschafft hat, durchgängig den Einstieg ins Programmieren mit MP darzustellen. Die haben alle sich irgendwelche Teile raus gegriffen, aber immer fehlen Zwischenschritte, ohne die es leider nicht weiter geht. So soll z.B. die Programmierung ja u.a. mithilfe des Progs "Thonny" erfolgen, welches unter Win läuft. Das T enthält eine IDE, die dort geschriebenen Progs werden in den Pico geschoben und können gestartet werden. Aber wehe, wenn es Probs mit Treibern oder mit Librarys oder den Micro-Progs gibt. Dann zeigt sich z.B., dass der Pico doch nicht wie behauptet als Laufwerk sichtbar wird und leider keine einfachen Verschiebungen von Programmen oder das Kopieren funktionierender Treiber/Micro-Progs möglich ist.
Mag sein, dass ich in einigen Tagen beginne, diesen Troubel zu vergessen, aber einfach - nein, bestimmt nicht - ist da nichts. Die Dokumentationen sind viel zu lückenhaft und häufig habe ich den Eindruck, dass die nicht seriös erstellt wurden, sondern mehr Abgreiferei oder Effekthascherei betrieben wurde.
Grüße, picass
3xrp2040.jpg
#25
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von pic18 - 07.12.2024, 22:02:49 CET
Zitat von: picass in 07.12.2024, 17:09:53 CETMP fehlte mir noch die Ansteuerung eines üblichen LCD-Displays
vielleicht kannst Du damit was anfangen. https://github.com/rdagger/micropython-charlcd/blob/master/LCD.py
Ich habe mir mal den Code angeschaut, vieles ist verständlich, einige Sachen sind wohl Python spezifisch.

Das ist auch eine interessante Seite. https://wolles-elektronikkiste.de/micropython-umstieg-von-arduino
Hier ist auch ein interessantes Beispiel:
a = [1,2,3]
b = a 
b[0] = 42

Ergebnis von a = [42, 2, 3]

das ist auch interessant:
for i in range(len(led)):
    led[i] = Pin(led[i], Pin.OUT)
der Vorteil von Python ist, das du das Prog. direkt ausführen und die Parameter abfragen kannst.  Ich vergleiche es mal mit dem Basic der 80er Jahre. Da konnte man auch a=2: Print a eingeben.
Der Nachteil zu C könnte die Programmgeschwindigkeit sein, da der Code nicht kompiliert wird.
C macht hier einen sehr guten Maschinen - Code
#26
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von picass - 07.12.2024, 17:09:53 CET
Wie kurz angedeutet sollten MicroPython und CircuitPython - vergröbert gesagt - identisch sein, rsp. jeweils nur eine Art Dialekt, denn das Eine ist eine Abspaltung vom Anderen.
Mittlerweile sind meine Zweifel deutlich größer geworden. Für den Einsatz von MP fehlte mir noch die Ansteuerung eines üblichen LCD-Displays. Erst fand ich kaum was und der erste "Treffer" war ein Riesen-Schlag ins Wasser. Der Verfasser des eher kurzen Progs schaffte es zunächst, in seiner Übersichts-Zeichung für den Anschluss des Raspi Pi Picos an so'n Display von gesamt 8 Verbindungsleitungen genau die Hälfte falsch darzustellen. Das Prog selbst erschien schon seltsam, gleich die ersten beiden Zeilen passten nicht und in der vierten hing das Prog dann endgültig mit Syntax-Fehler. Ist ggf. eine stonealte Version oder die war nie auf Funktion getestet.
Es macht mich inzwischen auch stutzig, dass in all den 3 Sonderheften und einem Anfängerbuch für MP kein einziges Beispiel für so'n Einfach-LCD-Display zu finden ist. Das halte ich inzwischen nicht mehr für einen Zufall.

Das nächste Stirnrunzeln kam, als bei Adafruit, der Firma, welche als die Mutter von Angeboten an diesen modernen MicroControllern gilt, weil sie u.a. ganz besondere Pflege betreibt, indem sie Librarys erstellt und anbietet, zu MP nichts zu finden war. Hingegen habe ich gerade eben für CircuitPython dort eine irre Riesen-Sammlung an Beispielprogrammen und Librarys gefunden, genau gleich zwei davon. Eine Irre von Adafruit und eine ähnlich Irre der Community. Wohlgemerkt passend zu der angebotenen Hardware.

Werde gleich mal ausgewählte Prog-Beispiele testen. Bin schwer gespannt, ob das besser funktioniert.
Grüße, picass
#27
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von pic18 - 06.12.2024, 17:31:49 CET
Zitat von: picass in 06.12.2024, 10:46:44 CETden eingeschlagenen Weg in Richtung MP solange weiter zu gehen, wie es klappt
Ich würde nur bei einer Sprache bleiben, diese erst mal richtig lernen. Sonst kommst Du mit den verschiedenen Syntaxen durcheinander. Wenn Du eine Sprache richtig beherrscht, dann kannst Du immer noch eine zweite dazulernen. :)
#28
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Compiler Software / Aw: Welche Programmiersprache ...
Letzter Beitrag von picass - 06.12.2024, 10:46:44 CET
Hänge das Zitat von Volker aus einem anderen Fred mal hier rein und schreibe auch hier weiter, weil der Inhalt hier besser zum Thread-Thema passt:

Zitat von: vloki in 20.11.2024, 11:41:42
"Wenn ich mal wieder länger Zeit habe, werde ich mich auch nochmal in CircuitPython vertiefen ;-)
https://circuitpython.org/"
Zitat-Ende

Au man, das hätte nicht passieren sollen. Nu' hatte ich mich nach Laaaaaaangem endlich für das Erlernen einer Hochsprache entschieden, und schon gibt es einen Hinweis auf eine Alternative. Sogleich heben die Zweifel an, was denn nun passender wäre.

Nach kurzer Inet-Recherche und sicher verkürzt und als grober Überblick hier wieder gegeben, scheinen MicroPython (MP) und CircuitPython (CP) recht ähnliche Geschwister zu sein. Es hieß, dass CP eine Abspaltung von Mp wäre und dass – Tusch – diese Abspaltung entstanden wäre, weil sich da zwei Parteien [mal wieder] nicht einigen konnten. So was hatte ich bereits vor dem Lesen solchen Kommentares vermutet. Wie auch immer, beide ,,Dialekte" werden als anfänger-freundlich gepriesen. MP soll vorwiegend von der eigenen Community gepflegt und entwickelt werden, CP würde vornehmlich von Adafruit propagiert und gefördert plus ebenfalls eigener Community. In CP wären viele Bibliotheken bereits enthalten und auch für Treiber gäbe es ein gutes Paket.

Selbst fiehl mir gestern auf, dass bei Adafruit von MP wenig bis gar nicht die Rede ist, während für CP gleich auf der Produkt-Übersichts-Seite vorne eine Hauptrubrik existiert. Entsprechend werden dann wohl die angebotenen Sensoren von Adafruit umfänglich versorgt werden.

Schwitz.....! Schon wieder Rückfall ins Grübeln?
Habe mich entschlossen, zu versuchen, den eingeschlagenen Weg in Richtung MP solange weiter zu gehen, wie es klappt. Will sagen: es wird für die Mitglieder hier kein Geheimnis sein, dass es mein Traum ist, eine Luftentfeuchtungs-Anlage – genauer gesagt: das Programm – selbst zu erstellen. Dafür werden 2 Sensoren je für Temp und L-Feuchte benötigt, ein LCD-Anzeigemodul mit 20 Zeichen pro Reihe und 4 Reihen, und wohl noch ein Licht- und ein Regen-Modul. Wenn ich die unter MP zum Laufen bekomme, bleibe ich erst mal bei MP. Klappt das nicht, versuche ich diese Sensoren unter CP in Betrieb zu nehmen.
Mag mir nicht vorstellen, dass es gravierende Unterschiede zwischen beiden Sprachen gibt. Man muss sehen...... In den nächsten Tagen also Sensor-Training.
Grüße, picass
#29
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Off Topic / Aw: Ventanas de Güimar - die Z...
Letzter Beitrag von picass - 05.12.2024, 16:58:36 CET
Das sechste Bild hier nach gereicht.
Grüße, picass
loch im weg.jpg
#30
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Off Topic / Ventanas de Güimar - die Zweit...
Letzter Beitrag von picass - 05.12.2024, 16:55:57 CET
Anfang Dezember 2024 hatte ich meinen zweiten Gang dieser Tour der ,,Fenster von Güimar" auf Teneriffa.
Während der Erste von Ost nach West führte – also vom zweiten Sendemast mit dem Einstieg nahe des bekannten gelben Baggers durch alle 11 Tunnel, dann die 3 km der Wasserrinne längs und über die Forststraße runter zum Ende der Asphaltierung der Straße ,,Camino las Coloradas", startete ich heuer in umgekehrter Richtung an dem genannten Asphaltende, an dem ich auch wieder den Leihwagen geparkt hatte. Beabsichtigt war von vornherein, nicht die ganze Strecke durch alle Tunnel zu gehen, sondern irgendwo in der Mitte der Tunneltour zu retournieren. Der Hauptgrund für diese Wahl war ganz überwiegend meine Einschätzung aus der Erstbegehung, dass die Strecken auf der 3-km-Wa-Rinne und von dort der Weg auf der Forstpiste runter ins Tal mit Blick auf die Stadt Güimar und das Meer die mit Abstand schönsten auf der gesamten Tour waren. Das Vergnügen dieser schönen Abschnitte wollte ich nun gleich zweimal genießen.

Der Genuss nach dem Start hielt sich zunächst in Grenzen, denn 250 Höhenmeter mal so eben als Vorspann auf einer sehr holprigen Forstpiste und dann noch im kräftigen Sonnenschein machen schon was. Da bekommt das Herz – freundlich formuliert – Beschäftigung! Der sich anschließende 3-km-Wa-Rinnen-Weg bereitete dagegen Spass – mit einer Ausnahme (später). Dazu trug auch bei, dass ich diesmal beide Gehstöcke verwendete – beim Erstgang war es nur einer. Aber der Zweite ermöglichte dann doch Vorteile beim Balancieren auf dem Rinnenrand, und sei es auch nur, dass der Stock auf der Bergseite mit rascher Berührung der Felswand ein flüchtiges, seitliches Abstützen erbrachte. Der Stock wurde also häufig gar nicht fest aufgesetzt, und ebenso häufig wurde nicht mal hingeschaut, wo der Kontakt denn sein würde....., sondern einfach nur zur Berg-/ Felsseite hin ausgefahren und das reichte für feines Balancieren.

Der 500 Meter lange Tunnel 10 führte wieder gute Luft. Mein spezielles ,,Messgerät" für CO² - siehe Beitrag der Erstbegehung: eine einen Meter lange Papierschlange aus Toilettenpapier - zeigte wieder guten Luftzug am Tunneleingang. Überhaupt lässt sich dieser T10 gut begehen, gibt es doch nur genau in der Mitte wenige Meter, an denen man nicht eines der beiden T-Enden sehen kann. Hinter dem Tunnel 9 beginnen dann die Öffnungen in den Felswänden, welche als ,,Fenster von Güimar" bekannt sind. Das hat mich diesmal eher weniger beeindruckt. Nicht, weil es nicht grandiose Ausblicke bieten würde, sondern weil mein Hauptaugenmerk bei diesem zweiten Gang schlicht auf Anderes gerichtet war. So interessierte mich mehr die Gangbarkeit der einzelnen Abschnitte, die Messung der Laufzeiten und auch das Gespräch, rsp. die Kontakte mit den zufällig dort angetroffenen anderen Wanderern.

Aus diesen Gründen und auch, um die gesamte Zeit in überschaubarem Rahmen zu halten, begnügte ich mich von diesem ,,Fenster"-Punkt aus mit dem Begehen der beiden nächsten Tunnel, also der T7 und T6. Danach gabs in einer 3 min Pause ein gepelltes Ei, ein paar Schlucke Wasser und schon gings retour. Aber wie! Blicke in die Landschaft hatte ich mir auf dieser Rücktour so gut wie nicht mehr erlaubt, auch keine Pausen mehr, keine Fotos, nix mehr außer Konzentration auf fixes Vorwärtskommen. Mag ungewöhnlich klingen, aber mir hats Spass gemacht. Die für die jeweiligen Abschnitte beim Hinlauf benötigten Zeiten wurden beim Rücklauf um ein Dritttel, teils um die Hälfte reduziert. Die 3km-Wa-Ri-Tour verlief teils im Sauseschritt – wörtlich (!), was auch für das Balancieren auf dem Rinnenrand galt.

Langsam ging es nur auf einem Abschnitt voran, welcher an dieser 3km-Wa-Ri-Tour lag und zwar auf dem letzten Kilometer. Dort ist die Rinne weder gangbar noch überhaupt sichtbar. Sie ist komplett von der Natur in Form von Erdverschüttungen und Busch-Anwachsungen vereinnamt und tatsächlich den Blicken entzogen. Stattdessen gehts dort durch die Büsche im Abstand von mehreren Metern zum vermuteten Rinnenverlauf. Die Büsche sind meistens harmlos, aber nur meistens. An einer Stelle muss man/frau durch eine riesige Ansammlung von Brombeer-Gewächsen. Diese sind – wie so manche Pflanzen, z.B. Farne – auf Teneriffa weit größer als hiesige hier in D. Tiefes Bücken ist die Devise, weil es nur eine Art Tunnel gibt. Der ist schmal, niedrig, auch auf dem Boden verlaufen querende Ranken und getragene Hüte werden mehrfach vom Kopf gerissen. Zweimal musste ich verrankte Ranken aus dem Hemd hinterm Kopf raus rupfen. Wer da ohne Hut/Helm versucht...., wird es bereuen. Für das Begehen dieses Streckenabschnittes habe ich noch einen Spezial-Tipp, später.

Einige Ereignisse während meiner zweiten Begehung zeigen auf, dass diese Strecke kein einfacher Wanderpfad ist, sondern dass Gefahren real sind. Da waren zunächst Begegnungen mit anderern Touristen, u.a. mit zwei Zweier-Gruppen von gestandenen Mannsbildern. Alle vier Wanderer hatten keine ausreichende Kenntnisse über den Verlauf der Strecke – z.B., dass es vor dem Tunnel10 einen Abzweig in einen anderen kurzen Tunnel gibt, welcher dann auf eine weitere Wegverzweigung und einen vermeintlichen Rückweg südlich außerhalb der bisherigen Strecke führt. Weder die Verzweigungen noch der Zustand der Strecken dahinter waren denen bekannt. Dann die Ausrüstung der Wanderer: kein Helm und einer sogar auch ohne Mütze! Das Begehen ohne Helm halte ich für ausgemachten Leichtsinn und das sage ich auch, obwohl ich selbst beim ersten Male ohne Helm gelaufen war. Den hatte ich schlicht vergessen und nur die Mütze und viele Zufälle bewahrten vor Schlimmsten. Das war zwar noch mal ,,gut gegangen" mit nur leichten ,,Einschlägen" am Kopf, aber das hätte auch anders ausgehen können.
Gefährlich sind beim Begehen der Tunnel – auch wenn es kurios klingt – nicht die Stellen, an denen man sich offenkundig tief bücken muss, sondern diejenigen, an denen ebenso offenkundig viel Platz zur Seite und vor allem nach oben besteht. Da streckt man sich erfreut, marschiert munter vor, denkt freudig an alles Mögliche, manchmal sogar an den eventuell nächsten Felsklotz unter der Decke, aber eben nur manchmal. Die scheinbaren Entspannungsphasen weichen die Konzentration auf und Zack !

Berichten muss oder möchte ich auch, dass ich auf dieser Tour gestürzt war und auch dies hätte anders ausgehen können. Nach dem Start mit dem Anstieg über die Forstpiste und ca. 1 km nach Erreichen der Wasser-Rinne wollte ich an einer Stelle mal wieder den Laufweg ändern, von der Kante der Wa-Rinne runter steigen und danach neben dieser lang laufen. Beim Absteigen von der Rinne passierte es und ich weiß immer noch nicht, warum. Jedenfalls war ich auf dem schlucht-seitigen Rinnenrand in die Knie gegangen und als ich den linken Fuß unten neben der Rinne aufsetzte, rutsche der weg und ich schlug – nur halbwegs kontrolliert – der Länge nach hin. Der Kopf landete mit der linken Seite auf dem steinigen Boden. Freundlicherweise fiel ich quasi direkt neben die und parallel zur Rinne und nicht auf den steilen Hang. Auch da hatte ich Glück: am Kopf gabs nur leichte Verschmutzung, aber keinerei Verletzung. Außer Erschrecken, ziemlicher Verdutzung und Sich-Wundern über den Grund für diesen Ausrutscher war weiter nichts. Aber der Konjunktiv gilt natürlich: ,,hätte...." Diese Strecke ist beileibe nicht nur schön!

Ein diametral entgegen gesetztes Erlebnis gabs aber auch. Gleich nach dem Start gings ja über 250 Meter recht steil die Forstpiste hoch und die Belastung des Körpers wurde immer spürbarer und bewusster. Schon bald meldete sich mein Herz und die Geschwindigkeit seines Klopfens schwoll rapide an. Das verursachte aber keine Sorgen. Im Gegenteil drängten sich mir die Empfindung und der Gedanke auf, dass mein Herz Gewinner dieser Wanderung sein würde. In den letzten Monaten und Wochen hatte ich keine sportlichen Herausforderungen gehabt, eigentlich saß ich mehr vom dem Computer und programmierte. In diesem Urlaub war es nach nur zwei voran gegangenen Wanderungen erst die dritte Belastungsprobe. Das Klopfen war bemerkenswert. Aber das Gefühl war eindeutig: alles blieb im Rahmen der Belastung und dem Herzen gings gut. Ist so selbstverständlich nicht, wenn man 78 Jahre alt ist und deshalb wurde dies zu einer ganz feinen Erfahrung auf dieser Tour.

Der schon angekündigte Tipp: eine große, stabile Rosenschere mitnehmen, dazu einen robusten Handschuh aus festem Material, z.B. Leder zum Festhalten der zu schneidenden Brombeerranken. Diese wachsen irre schnell und werden noch irrer lang. Wer das Pech haben sollte, an der besagten Stelle anzukommen und es hatte sich länger niemand der anderen Wanderer mit einem geeigneten Werkzeug den Weg wenigstens einigermaßen freigeschnitten, der darf wählen: entweder derbe, blutige Verletzungen oder Rückmarsch. Diese Stelle zählt definitiv zu den brisanten, um nicht zu sagen: gefährlichen der gesamten Tour.

Ein weiterer Tipp: es gibt ja diverse On-/oder Offline-Wanderkarten, gerne auch gegen gutes Geld (z.B. Rother). Heuer hatte ich eine neue Wa-Karte genutzt, die kostenlose ,,MAPY.CZ" . Sie stammt von der Firma ,,Seznam" aus Prag. Deren Daten beruhen im Wesentlichen auf Daten aus ,,OpenStreetMap". Das Datenmaterial umfasst daher weite Teile der Welt und eben auch Teneriffa. Der Detail-Grad dieser Karten ist sehr hoch, jeder kleinste Wanderweg war erkennbar. Die Standortbestimmung funktionierte sehr rasch und ließ keine Zweifel über die aktuelle Position zu. Und eines war geradezu sensationell: dies war die einzige von vielen getesteten und/oder gekauften Karten – seien es ,,elektronische" oder die papiernen Klassiker - , welche ALLE Tunnel und die Strecken dazwischen auf dieser Route ,,Ventanas Güimar" abgebildet hat.

Mir hat auch dieser zweite Gang wieder viel Freude bereitet. Das Bewusstsein über das Bewältigen dieser Strecken war mir die Mühen und Gefahren wert. Diese außergewöhnliche Wanderung wird mir noch lange in freudvoller Erinnerung bleiben.


Die notierten Zeiten für die einzelnen Abschnitte:

1) Forstpiste - vom Ende der Asphaltstraße ,,Camino las Coloradas" bis zum Erreichen der Wasserrinne: hin: 36 min  // zurück: 26 min
2) Wasserrinne über ca. 3 km vom Erreichen bis zur Kehre am Viadukt vor Tunnel 11: hin: 52 min  // zurück: 31 min
3) Tunnel 10: 7 min  // Tunnel 9: 5 min
4) Tunnel-Strecke vom Viadukt vor T11 bis Tunnel 6: hin: 52 min  // zurück: 35 min
5) Wanderung hin: 2h:33m  // zurück 1h:37 m  // gesamt ohne Pausen: 3h:51m
Der gesamte Zeitbedarf incl. 19 min Pausen betrug 4h:10min

Zu den Fotos:
Bild 1: Bergpanorama // Bild 2: Startpunkt der Wasserrinne // Bild 3: Wa-Ri am Hang, auch Sturzstelle // Bild 4: Wa-Ri am Hang kurz vor Erreichen der Tunnelstrecke // Bild 5: Blick in Seitental nahe den ,,Fenstern" // Bild 6: Das lotrecht in die Tiefe führende Loch im Weg ließ maximal 20 cm ,,Weg"-Breite übrig. Besser, da gleich mit einem Meter-Satz rüber zu springen!

Grüße, picass
bergpanorama.jpgstartpunkt wasserrinne.jpgwa-rinne hanglage.jpgwa-ri hang.jpgfelswände.jpg