Funken löschen an Relais-Kontakten

Begonnen von picass, 25.07.2024, 15:07:12 CEST

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picass

Die in einem aktuellen Fred vorgestellte Schaltung zum Entfeuchten von Kellerräumen durch gesteuertes Lüften unter Berücksichtigung der Taupunkt-Temperaturen funktioniert gut, leider etwas "zu gut": die Lüfter laufen auch - wenn auch nur mit halber Kraft -, obwohl die Schaltung am Steuerausgang auf "aus" steht. :o  Eine Anfrage beim Vertreiber brachte die Erklärung, dass die Relaiskontakte des Steuer-Relais zum Zwecke der Funkenlöschung mit einem RC-Glied beschaltet wären. Und das würde halt einen Leckstrom durchlassen. Im Moment kann man an dem Anschluss 110 Volt AC messen!

Das besagte Relais soll die komplette Netzspannung einschalten. In meinem Anwendungsfall wird über dieses Relais ein kleines Netzteil betrieben, welches die 24 Volt für die beiden Lüfter erzeugt, mithin hängt am Relaisausgang ein kleiner Trafo. Sicherlich spielt auch die geringe abgegriffene Leistung da eine Rolle, denn genau genommen ist da ein 12-Volt-NT dran, welches die beiden Computer-Gehäuse-Lüfter nur mit halbem Saft versorgt. Das wären dann gerade mal 2,5 Watt mickrige Leistung und dafür reicht dann der "Leckstrom".

Also gettz Butter bei die Fische: so kann es nicht bleiben, denn die Lüfter laufen unentwegt mit halber Kraft durch und unterlaufen komplett die vorgesehene Funktion. Also die Funken anders löschen! Vorschläge und das Avanti!  >:D  Denn in 2 Tagen fahre ich in Urlaub und bis dahin müsst ihr und auch ich das geklärt haben.
Grüße, picass

pic18

sind die Lüfter 24V AC oder DC? Ich würde das Netzteil nicht über das Relais schalten, sondern nur die Lüfter.

picass

#2
Die Lüfter haben je 24 Volt DC und das Relais schaltet volle 230 V AC...., das geht nicht zusammen.
Komme gerade aus dem besagten Keller. Von den 2 "Snubbern" - wie solche RC-Glieder benannt werden - konnte der C erkannt werden, ist nicht schwer, der Typ war nicht zu übersehen. Er hat 0,1 µF. Der zugehörige Widerstand muss auf der Unterseite der Platine verborgen sein und die wollte ich nicht schon wieder mühsamst ausbauen.

Den C könnte man verkleinern, den R vergrößern, das würde schon reichen. Aber nu' werde ich wegen der Urlaubsvorbereitungen das wohl nicht mehr ändern. Was nicht bedeutet, dass Ratschläge nicht willkommen wären. Am radikalsten wäre, jedes Relais zu ersetzen durch einen elektronischen Lastschalter, der dazu gleich noch im Nulldurchgang schaltet. Aber ob solch Eingriff lohnt, ist noch die Frage. Ein Varistor wäre auch noch 'ne Möglichkeit, um Funken oberhalb von  400 Volt abzuschneiden. Mal sehen....
Grüße, picass
kondensator.jpg

pic18

Verstehe ich das richtig, dass die Kontakte nicht potentialfrei sind? Dann wäre zu überlegen, ob Du einen Trafo oder ein Schaltnetzteil hast. Bei einen Schaltnetzteil hast Du große Anlaufströme, weil sich da Kondensatoren erst laden müssen. Bei einen Trafo hast Du die Induktion die es zu löschen gibt. Es gibt RC-Glieder für größere Schütze die man parallel zur Schützwicklung hängt. https://www.schuetze24.com/mini-schuetze/zubehoer/rc-glied-fuer-k1..d..-minischuetze Das wäre auch eine Möglichkeit beim Trafo, dann könntest Du das vorhandene RC-Glied entfernen.
Eine andere Möglichkeit wäre Du nimmst die 220V und schaltest ein zweites Relais welches dann die 24V potentialfrei schaltet. Hier die Freilaufdiode nicht vergessen z.B. 1N4002.

picass

Jetzt verstehe ich was nicht: was soll die Potential-Freiheit von Relais-Kontakten bedeuten? In aller Relgel hängt ein Relais-Kontakt - sofern es sich um einen 2-poligen "Schließer" handelt - irgendwo in Reihe im Stromkreis. Die Stromquelle ist der 2-pol-230 Volt-Anschluss, dann gibt es noch die zwei Rel-Kontakte und noch eine Trafo-Wicklung, die primäre. Demnach ist einer der beiden Rel-Pole immer am Netz.

Den Snubber - also das RC-Glied - habe ich aus dem Verkehr gezogen, indem ich den Widerstand auslötete. Insofern fand erst mal gar keine Funkenlöschung mehr statt. Dann habe ich über die Rel-Kontakte eine Suppressordiode gelötet, welche beidseitig wirkt. Die beginnt ab 375 Volt zu leiten und das tut sie dann gut: sich schafft bis zu 1.500 Ampere. Da bleibt für Blitze kein Raum mehr. Ein versuchter Blitz kann seine Spannung von der maximalen Netzspannungsspitze von 311 Volt gerde noch um 74 Volt anheben und schon spritzt der Feuerlöscher los. Das wird dem Relais zu langem Leben verhelfen.
Grüße, picass

pic18

unter potientialfrei verstehe ich, ob ein Relaiskontakt schon fest mit der Versorgungsspannung 230V verdrahtet ist. (auf der Platine)
Falls dies nicht ist, also potentialfrei, dann kannst Du die 24 V Gleichspannung über das Relais schalten. Parallel zum Lüfter noch eine Freilaufdiode dazu. (entgegengesetzt  gepolte Diode z.B. 1N4002). Parallel zum Relaiskontakt wird dann keine Schutzschaltung benötigt.

pic18

was mich etwas verwundert ist die Angabe auf dem Relais 125VAC / 15A. Laut Datenblatt hat das Relais aber 240VAC Schaltleistung.

https://xonstorage.blob.core.windows.net/pdf/717721_LEG12F_link.pdf

picass

#7
Nun verstehe ich, welche Anwendung du meintest: nein, das direkte Schalten der 24 Volt- Versorgung für die Lüfter klappt mit den auf der Steuerplatine aufgelöteten Relais nicht, gleich aus zwei Gründen. Zum einen sind bei allen drei nebeneinander liegenden Steuer-Relais je ein R-Kontakt fest mit dem Nullleiter des 230 V-Netzes verbunden und der jeweils andere, bei Bedarf schaltende zweite R-Kontakt schließt dann den 230 V-Stromkreis mit dem "Verbraucher". Und zum anderen würde ich auf der neuen und frisch gekauften Elektronik-Platine aus Gründen von Garantie/Gewährleistung nicht sofort Leiterbahnen ändern wollen, jedenfalls solange nicht, bis sich die Schaltung beweissicher bewährt haben sollte, also z.B. bis zum Ablauf eines Monats.
Das bedeutet auch, dass zwei einzelne Gehäuse im besagten Keller installiert wurden. Das eine hält die µC-Luftfeuchte-Steuerung und das andere das Netzteil - bestehend aus Trafo, Gleichrichter und Elko - für die 24 V-Versorgung der beiden Lüfter.
Letzlich würde durch solchen Umbau - die Änderung der Relais-Kontakt-Belegung von 230 V auf 24 Volt ja auch nichts eingespart, alle jetzt vorhandenen Komponenten müssten ja weiter da sein. Ist klar, das Funkenlöschen bei 24 Volt wäre weit einfacher zu bewirken - und das wäre dann ja dein Ansinnen. Aber mit der Surppressordiode wirds schon gehen.

Die Schaltung schaltet auch nicht wie wild rum. Zum einen ändert sich Wetter ja nicht alle Viertelstunde und es müssten schon deutlich große Änderungen sein. Und zum anderen ist in der Schaltung selbst durch gleich 2 in der Software verankerte zeitverzögernde Faktoren eine Mindest-Schaltverzögerung von 7 min vorgesehen. Eine wilde Schätzung: mehr als 5 mal pro Tag wird da nix umgeswitcht und es vergehen gerne ganze Tage incl. Nächte, in denen gar nichts schaltet.
Ein Kompliment muss/möchte ich dir noch geben: du hast da schon sehr aufmerksam hingeschaut, die seltsame Beschriftung des Relais mit 125 V ist mir nicht aufgefallen.
Grüße, picass
entfeuchter8.jpg

pic18

Wenn ich mir das so anschaue, dann würde mich das reitzen so eine Schaltung selbst zu bauen, allerdings nicht mit einem Pic sondern mit einem ESP8266 oder ESP32. Dann könnte man die Einstellungen über Wlan machen. Aber leider habe ich im Moment so viele Projekte die ich auf Eis gelegt habe.


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