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Zusammenfassung

Autor picass
 - Heute um 10:15:33 CET
Zur ganzen Wahrheit bei der zuletzt vorgestellten Art der Entlötung gehört noch, dass nach der Nutzung des Entlötgerätes eine Nacharbeit fällig wird. In aller Regel sind keineswegs alle Pinne frei beweglich. Je nach vorigem Aufwand kleben ein Drittel bis zur Hälfte der Beinchen doch noch fest. Das liegt überwiegend daran, dass die Via's wirklich sehr eng sind und zumindest "oben" - also auf der Bestückungseite - auch die ganze Breite der IC-Beinchen auf dem Lötauge aufliegt. Da verbleibt dann eine winzige Menge an Lötzinn und hält das Beinchen noch fest.
Zu dieser "in-aller-Regel" gehört aber auch, dass sich diese überwiegend leichten Klebungen leicht lösen lassen. Dazu nehme ich einen kleinen Schraubendreher und kontrolliere jedes einzelne Beinchen von unten auf Beweglichkeit. Man merkt sofort, ob das wirklich frei ist. Falls nicht, reicht ein sanfter Druck in passender Richtung, um das Beinchen "frei zu sprengen". Wenn als Beispiel 6 Pinne kleben sollten, kann bis auf einen diese Klebung beseitigt werden und die 5 Pinne sind dann frei. Bei dem einen Pin reicht eine optische Kontrolle, um zu erkennen, warum es noch hakt. Die Nacharbeit dann entweder mit dem noch heißen Entlötkolben oder mit Entlötlitze. Beim letztendlichen Raus-Hebeln des ICs nochmal Obacht: leichte und kontrollierte Gewalt ist in Ordnung, mit leichtem Ruck lassen sich letzte Kleber beseitigen. Wenn es aber erkennbar klemmt, dann lieber keinen Kraft-Angriff einsetzen.

Diese Kontrolle der Freigängigkeit der Beinchen ist eminend wichtig, will man Abrisse vermeiden. Was jetzt aber nach kompliziertem und zeitaufwendigem Prozedere klingt, geht in Wirklichkeit sehr, sehr fix vonstatten. Man tut sich ja nur selbst einen Gefallen, wenn man eine handwerkliche Arbeit auch sauber zu Ende führt. Und wie immer im Handwerk gilt: Übung und Erfahrung und schon ist eine Arbeit auch fix fertig.
Grüße, picass
Autor Peter
 - 31.01.2025, 19:01:20 CET
Hört sich ja alles gut an. Mal überlegen ob sich eine Entlötstation lohnt.
Autor picass
 - 31.01.2025, 17:58:34 CET
Nachdem u.a. Volker seine Super-Entlötanlagen vorstellte, möchte ich nicht zurück stehen und zeige die Meine: gaaaaaanz tief hinten im Regal und seit – gröbst geschätzt – 30 bis 40 Jahren nicht mehr benutzt schlummerte diese komplette Entlöt-Einheit, bestehend aus Entlöt-Absaug-Spitze und dazu gehöriger Pumpe mit Motor. Is klar, so Kleinigkeiten wie Netzteil und Fußschalter für die Pumpe auch noch. Is ebenso klar: das war kein Fertig-Produkt, sondern – wie damals für meine Elektronikbasteleien üblich – ohne jedweden Aufwand an Gehäusen oder betriebssicher verlegten Bauteilen und Kabeln. Nackte Funktion: die Komponenten wurden mit Draht an einem Holzklotz befestigt. Die Lötspitze war angerostet, die Aufnahmekammer für Lötzinn reichlich gefüllt, Kabel abgerissen, ein fetter Elko baumelte an einem Beinchen in der Luft rum, aber lass ma: nach entsprechenden Eingriffen nahm die Anlage sofort und klaglos ihren Dienst auf.

Lötkolben und Pumpe stammen ersichtlich von der Firma ELV, die das komplett, aber auch in Einzelteilen anbot. Der Kolben wird ganz schlicht wie auch mein Weller mit ungeregeltem Gleichtsrom in Höhe von 24 Volt betrieben und hat 50 Watt.

Beim ersten Anlauf wurde an einer IC-Beinchen-Reihe noch beidseitig angegriffen: auf einer Seite der Saugkolben, auf der anderen zur Sicherheit noch ein normaler Lötkolben. Ging so prima, dass ich bei der zweiten B-Seite auf den Lötkolben verzichtete und nur saug-lötete. Da hatte ich aber vorsorglich vorher jedem Pin von unten einen kleinen Tropfen an frischem Lötzinn gegönnt, was ja sehr fix geht und anschließend für besten Wärmeübergang sorgt. Der eigentliche Entlötvorgang ging erschütternd einfach: die Entlötspitze auf ein Pin setzen, aber so, dass man noch etwas sehen kann, nämlich, dass das Lötzinn wirklich auch flüssig wird. Dann eine Gedenksekunde warten, um sicher zu gehen, dass die Hitze wirklich auch ,,oben" angekommen ist und dann saugen, dabei mit  kreisförmigen Bewegungen das Beinchen lockern. Das klappte derart prima, dass nur an einem Beinchen eine Wiederholung notwendig wurde. Anschließend konnte das IC an allen Beinchen ,,befreit" werden, wobei dann an wenigen Stellen mit leichtester Kraft und einem kleinen Schraubendreher nach geholfen wurde. Dann kam das IC raus und nirgendwo fehlte ein Lötpad und es gab auch keine abgerissene Leiterbahn.
Das IC und sein voriger Platz wurden für die Fotos nicht gereinigt, alles im Auslötzustand. Den Zeitaufwand würde ich auf gering ansetzen. Über den  Gesundheitszustand des ICs nachher werde ich nicht spekulieren. Ganz sicher ist, dass dieser nur durch die eigene Ungeduld, rsp. ein dicht getacktetes Entlöten beeinflusst wird. Legt man kurze Pausen ein und befühlt mal das IC auf Hitze, kann man sicher sein, dass dies keinen Schaden nimmt, zumal das heiße Lötzinn ja sofort entfernt und mit ihm der Großteil der Hitze weg geführt wird.

Was diese beiden Gerätschaften – Kolben und Pumpe mit Motor - mal gekostet hatten, kann ich nicht memorieren, ist aber auch irrelevant. Ganz sicher nur einen Bruchteil der oben genannten Werte. Dass diese optisch ,,pfui bäh", aber technisch feine Anlage solange im Verborgenen lag, zeigt natürlich, dass ich dafür einfach kaum eine Verwendung hatte. Aber fein ist sie schon. Zusammen mit der Spritznadel-Methode ist da ein wirkmächtiges Instrumentarium zum Entlöten von ICs gegeben. Gute Technik, auch wenn sie nicht so aussieht.
Grüße, picass
entlötpumpe1.jpgentlötpumpe2.jpgentlötpumpe3.jpgentlötpumpe4.jpgentlötpumpe5.jpgentlötpumpe6.jpg
Autor vloki
 - 31.01.2025, 10:09:26 CET
Ich habe hier ja beides, Entlötpistole und Heißluft von Edsyn.

Die Löcher richtig frei zu bekommen, wenn die Beinchen noch drin stecken,ist eine ziemliche Frickelei.
Der erzeugte Unterdruck der Entlötpistole sollte dafür deutlich höher sein.

Zudem muss das Teil ziemlich hieß sein. So heiß, dass man aufpassen muss, die Platine nicht zu beschädigen.
Autor Peter
 - 30.01.2025, 14:47:22 CET
Ja das Lötzinn verteilt sich auf dem Tisch oder der Platine.
Die sauberste Lösung ist wohl sowas: https://tbk-onlineshop.de/produkt/loetkolben/hakko-fr-301-20-entloetpistole/
Ich werde mal ein Video von dem entlöten machen. Mal schauen ob ich es hin bekomme.
Autor vloki
 - 30.01.2025, 14:35:45 CET
Da frag ich mich doch jetzt tatsächlich, warum hier so was rumsteht,
https://www.edsyn.com/product/DT/ZD500DX.html

wenn es doch damit fast einfacher geht
https://www.edsyn.com/product/1036.html

Na ja, mit der Puste fliegt halt das Lötzinn durch die Gegend ;-)
Autor vloki
 - 30.01.2025, 14:23:34 CET
Zitat von: picass in 30.01.2025, 12:01:06 CETDass der Luftstrom aus einem Heißluft-Lötkolben derart kräftig ist ...

Hey, das muss ich auch gleich mal ausprobieren. Zumindest zum Säubern der Löcher.

Zum auslöten selbst, habe ich glücklicherweise so was ;-)
https://docs.rs-online.com/f7be/0900766b8032152d.pdf

Zange (Pinzette) mit Einsätzen bis zu 40mm Breite (DIP32)
Autor picass
 - 30.01.2025, 12:01:06 CET
Das ist ja mal ein interessantes und von mir unerwartetes Ergebnis. Dass der Luftstrom aus einem Heißluft-Lötkolben derart kräftig ist, indem er das flüssige Lötzinn aus den engen Durchkontaktierungsöffnungen direk rausbläst, überrascht mich. Naja, ich hatte solche Heißluftstation noch nicht in der Hand.
Stelle ich mir aber dennoch als heikel vor. Das flüssige Lötzin mus ja irgendwo hin, da löst sich ja nicht in Luft auf. Fängt man zuerst von unten an, müsste das Lötzinn sich ja oben an den IC-Beinchen ansammeln. Und von oben kommt man mit der Lötspitze ja nur von einer Seite ran. Kann es nicht selbst ausprobieren, aber wenn es denn funktionieren sollte, wäre das sicher eine fixe und technisch elegante Methode.
Grüße, picass
Autor Peter
 - 28.01.2025, 16:37:20 CET
Das ganze IC wird natürlich nicht erhitzt. Ich will es ja nicht braten.
Ich setzte die Luftdüse direkt auf das Lötpad auf und so wird das Lötzinn
durch den Luftstrom aus dem Lötloch von beiden Seiten direkt entfernt.
Geht ganz gut und ist auch schnell ausgelötet. Muss man ein bisschen ausprobieren
bis es gut gelingt.
Autor picass
 - 27.01.2025, 12:14:04 CET
Da wäre jetzt eine hinreichende Beschreibung der Ausführung der Entlötaktion nötig. Hattest du mit dem H-Lötkolben auf einer - welcher ? - Platinenseite durch rasches Entlangfahren sozusagen im Rechteck alle Pinne nacheinander und das solange, bis alle heiß waren, entlötet? Und wie dann auf der anderen Seite gezogen? Ach ja: woher weißt du, dass das ausgelötete IC heile geblieben ist? Gleich wieder eingelötet und die Platine auf Funktion getestet?
Hatte bislang einen Bogen um solche HL-Stationen gemacht, zum einen, weil ich befürchte, dass die Hitze via Heißluft auch andere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen könnte/ wird, und zum anderen, weil ich mit dem Kauf von Billig-Lötstationen ungute Erfahrungen machte. Nicht nur, was die Haltbarkeit anbelangt. Wenn man da mal rein schaut und sieht die Verarbeitunges-"Qualität", kann einem leicht schlecht werden.

Habe mir gerade eine Übung mit meiner Spritzennadel-Version zugemutet, will sagen: ein 16-pol-TTL-IC ausgelötet.
Bei der ersten Reihe der Beinchen hatte ich erst unten, dann oben mit Entlötlitze vorgearbeitet, wobei je 2 B's gleichzeitig bearbeitet wurden. Dann die Nadel eingesetzt. Danach oben nochmal mit Entlötlitze und anschließend wieder die Nadel. Diese Reihe konnte dann probemlos hoch gehebelt werden.
Bei der zweiten Reihe hatte ich eine Litzen-Runde eingespart. Das Hochhebeln funktionierte prima....., bis auf eine Stelle, an welcher ein Leiter-Auge am IC-Beinchen hängen blieb und entsprechend die Leiterbahn direkt am Auge abgerissen wurde.

Hätte ich jetzt vielleicht nicht schreiben sollen, weil sich beim Fixen Lesen die Meinung verfestigen könnte: Unzuverlässige Methode...., hat keinen Zweck. Gut, jeder mag meinen, wie er möchte. Zunächst hatte mich das auch geärgert, aber nicht lange. Denn wenn ich tatsächlich - so wie Peter es wohl vorhatte - an dieser Stelle erneut ein IC einlöten wollte, wäre es zumindest für mich ein Null-Problemo-Akt, das zu reparieren. Ein Stück Fädeldraht (FD) außerhalb der IC-Fläche anlöten, dann das neue IC rein und verlöten und im Anschluss den FD am passenden Beinchen anlöten. Sicherheitshalber kontrollieren, ob auf der anderen Platinenseite dieses Beinchen auch gelötet ist, um die Durchkontaktierung zu gewährleisten....., falls sie denn überhaupt gebraucht wird. Falls nicht, reicht ja da Löten auf einer Platinenseite.

Gedauert hat das eine halbe Stunde und diese Zeit ist natürlich auch sehr von der Einübung abhängig. Bei einem Wiederholungsfall wird es deutlich weniger. Kosten für diese Entlötmethode: nur die Nadel. Ob das IC - ein 74HC244 - heile geblieben ist, kann ich nicht sagen. Bin aber recht sicher, dass dies der Fall ist. Es wurde maximal an je 2 Beinchen gelötet, dann kurze Pause, dann die nächsten. Diese Menge an Hitzezuführung stufe ich als eher weniger ein, und je nach Werteinschätzung des auszulötenden ICs hindert man sich ja nur selbst, wenn man es mit der Hitzezuführung nicht so genau nehmen sollte.

Das kleine Malheur (kM) hatte ich mir und meiner Ungeduld zu verdanken: diese Aktion sollte ja kein mir gehöriges, auf dem Markt nicht mehr zu findendes IC retten. Das kM wäre leichtens zu verhindern gewesen, hätte ich weniger Ungeduld, sondern mehr Motivation aufgewendet und vor allem auf die Zeichen geachtet. Denn... jetzt bitte erst die Bilder betrachten.
 "nadel6": nach nur-Entlötlitze unten // "nadel7": nach erstem Nadel-Einsatz // "nadel8": nach erstem Hebel-Versuch //"nadel9" die Auslötstelle
Auf den Bildern 6 u. 7 ist deutlich zu sehen, dass ein einziger Pin oben noch Lötzinn aufweist. Das ist genau der Pin, an welchem später das Auge hängen blieb. Da hatte ich zwar einmal mit Lötlitze nachgearbeitet, aber nicht genau kontrolliert, sondern probiert, ob es "schon ginge". Weniger Eile und mehr Konzentration auf diese deutlich sichtbare Stelle hätten das kM also verhindern können.
Für mich bleibt diese Nadel-Version das Mittel der Wahl.
Grüße, picass
nadel6.jpgnadel7.jpgnadel8.jpgnadel9.jpg

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