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Entlöten von ICs

Begonnen von Peter, 20.01.2025, 18:39:42 CET

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Peter

Ja das Lötzinn verteilt sich auf dem Tisch oder der Platine.
Die sauberste Lösung ist wohl sowas: https://tbk-onlineshop.de/produkt/loetkolben/hakko-fr-301-20-entloetpistole/
Ich werde mal ein Video von dem entlöten machen. Mal schauen ob ich es hin bekomme.

vloki

Ich habe hier ja beides, Entlötpistole und Heißluft von Edsyn.

Die Löcher richtig frei zu bekommen, wenn die Beinchen noch drin stecken,ist eine ziemliche Frickelei.
Der erzeugte Unterdruck der Entlötpistole sollte dafür deutlich höher sein.

Zudem muss das Teil ziemlich hieß sein. So heiß, dass man aufpassen muss, die Platine nicht zu beschädigen.
MPLABX  XC8  KiCAD

picass

#22
Nachdem u.a. Volker seine Super-Entlötanlagen vorstellte, möchte ich nicht zurück stehen und zeige die Meine: gaaaaaanz tief hinten im Regal und seit – gröbst geschätzt – 30 bis 40 Jahren nicht mehr benutzt schlummerte diese komplette Entlöt-Einheit, bestehend aus Entlöt-Absaug-Spitze und dazu gehöriger Pumpe mit Motor. Is klar, so Kleinigkeiten wie Netzteil und Fußschalter für die Pumpe auch noch. Is ebenso klar: das war kein Fertig-Produkt, sondern – wie damals für meine Elektronikbasteleien üblich – ohne jedweden Aufwand an Gehäusen oder betriebssicher verlegten Bauteilen und Kabeln. Nackte Funktion: die Komponenten wurden mit Draht an einem Holzklotz befestigt. Die Lötspitze war angerostet, die Aufnahmekammer für Lötzinn reichlich gefüllt, Kabel abgerissen, ein fetter Elko baumelte an einem Beinchen in der Luft rum, aber lass ma: nach entsprechenden Eingriffen nahm die Anlage sofort und klaglos ihren Dienst auf.

Lötkolben und Pumpe stammen ersichtlich von der Firma ELV, die das komplett, aber auch in Einzelteilen anbot. Der Kolben wird ganz schlicht wie auch mein Weller mit ungeregeltem Gleichtsrom in Höhe von 24 Volt betrieben und hat 50 Watt.

Beim ersten Anlauf wurde an einer IC-Beinchen-Reihe noch beidseitig angegriffen: auf einer Seite der Saugkolben, auf der anderen zur Sicherheit noch ein normaler Lötkolben. Ging so prima, dass ich bei der zweiten B-Seite auf den Lötkolben verzichtete und nur saug-lötete. Da hatte ich aber vorsorglich vorher jedem Pin von unten einen kleinen Tropfen an frischem Lötzinn gegönnt, was ja sehr fix geht und anschließend für besten Wärmeübergang sorgt. Der eigentliche Entlötvorgang ging erschütternd einfach: die Entlötspitze auf ein Pin setzen, aber so, dass man noch etwas sehen kann, nämlich, dass das Lötzinn wirklich auch flüssig wird. Dann eine Gedenksekunde warten, um sicher zu gehen, dass die Hitze wirklich auch ,,oben" angekommen ist und dann saugen, dabei mit  kreisförmigen Bewegungen das Beinchen lockern. Das klappte derart prima, dass nur an einem Beinchen eine Wiederholung notwendig wurde. Anschließend konnte das IC an allen Beinchen ,,befreit" werden, wobei dann an wenigen Stellen mit leichtester Kraft und einem kleinen Schraubendreher nach geholfen wurde. Dann kam das IC raus und nirgendwo fehlte ein Lötpad und es gab auch keine abgerissene Leiterbahn.
Das IC und sein voriger Platz wurden für die Fotos nicht gereinigt, alles im Auslötzustand. Den Zeitaufwand würde ich auf gering ansetzen. Über den  Gesundheitszustand des ICs nachher werde ich nicht spekulieren. Ganz sicher ist, dass dieser nur durch die eigene Ungeduld, rsp. ein dicht getacktetes Entlöten beeinflusst wird. Legt man kurze Pausen ein und befühlt mal das IC auf Hitze, kann man sicher sein, dass dies keinen Schaden nimmt, zumal das heiße Lötzinn ja sofort entfernt und mit ihm der Großteil der Hitze weg geführt wird.

Was diese beiden Gerätschaften – Kolben und Pumpe mit Motor - mal gekostet hatten, kann ich nicht memorieren, ist aber auch irrelevant. Ganz sicher nur einen Bruchteil der oben genannten Werte. Dass diese optisch ,,pfui bäh", aber technisch feine Anlage solange im Verborgenen lag, zeigt natürlich, dass ich dafür einfach kaum eine Verwendung hatte. Aber fein ist sie schon. Zusammen mit der Spritznadel-Methode ist da ein wirkmächtiges Instrumentarium zum Entlöten von ICs gegeben. Gute Technik, auch wenn sie nicht so aussieht.
Grüße, picass
entlötpumpe1.jpgentlötpumpe2.jpgentlötpumpe3.jpgentlötpumpe4.jpgentlötpumpe5.jpgentlötpumpe6.jpg

Peter

Hört sich ja alles gut an. Mal überlegen ob sich eine Entlötstation lohnt.

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